Und alle Söhne Israel murrten gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben! Wozu bringt uns der HERR in dieses Land? Damit wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren?
Ich glaube, diese Worte hingen Aaron und Mose zum Hals heraus. Bei jeder Schwierigkeit murrten die Israeliten und wollten umkehren. Dabei müssen wir uns vor Augen führen, was die Israeliten alles mit Mose, Aaron und vor allem Gott erlebt hatten:
- Die Vernichtung des ägyptischen Pharao
- Die Teilung des Meeres
- Wasser aus einem Stein zum trinken
- Eine Wind-/Feuersäule, die sie durch die Wüste führte
- uvm
Es zeigt mir aber auch, dass Wunder und „Erlebnisse übernatürlichen Ausmaßes“ nicht immer gleich einen besseren Gläubigen machen.
Ich kenne einige, die sich nach diesem einen Erlebnis mit Gott sehnen, dass ihnen eine Art „absoluten Glauben“ verspricht und sie dann auf irgendeine Art und Weise nie mehr Zweifel haben, alle Probleme beseitigt sind und man sich ganz ohne Probleme durch das sündige Fleisch Gott hingeben kann.
Dabei geht es ihnen nicht darum, eine Art „Superchrist“ zu sein. Viele dieser Menschen sehnen sich einfach danach, weil sie im Inneren kaputt und ausgelaugt sind und sie einfach nur noch die Nähe ihres Vater spüren oder erleben wollen. Das Beispiel der Israeliten und auch viele Wunder in unserer heutigen Zeit zeigen aber, dass man trotz großer Erlebnisse danach trotzdem noch weiter zweifeln kann. Darum ist es so unheimlich wichtig, seinen Blick nicht (nur) auf Erfahrungen mit Jesus zu haben, sondern auf sein Wort und das Gebet zu unserem Vater. Durch ihn bekommen wir Kraft, durch diese Weltzeit zu gehen.
In seinem Wort verspricht er:
Denn er hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen«, sodass wir zuversichtlich sagen können: »Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun?«
Wenn wir mit ihm sprechen und unsere Sorgen ihm hinlegen, hört er zu:
Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.
Es ist schön, Gottes Nähe mal zu spüren oder sogar ein unfassbares Erlebnis mit ihm zu haben, das man dann freudig teilen möchte. Doch noch viel schöner ist es doch zu wissen, dass unser Vater in der Zeit, wo wir in tiefster Not und Trauer sind, da ist, obwohl wir uns so fühlen, als hätte er uns verlassen.